Ökosystem Wasser

Was ist ein Ökosystem?

Wie ein „verbundenes Haus“ kann man sich ein Ökosystem vorstellen, denn genau das bedeutet Ökosysteme im Griechischen. Ökosysteme beinhalten ein Biotop und eine Biozönose, die miteinander verbunden sind. Das bedeutet auch, dass sie getrennt voneinander nicht existieren. Ein Biotop ist ein Ausschnitt der Biosphäre; es ist durch charakteristische Bewohner und Umweltfaktoren (wie Wind, Wasserverfügbarkeit, Sonneneinstrahlung) gekennzeichnet. Die Gesamtheit aller Lebewesen, die in einem Biotop leben, bezeichnet man als Biozönose. Betrachtet man Biotop und Biozönose zusammen (verbunden also), spricht man von einem Ökosystem.

Das größte Ökosystem der Erde ist die Biosphäre. Sie umfasst alle anderen, kleineren Ökosysteme der Welt. Grob unterscheidet man zwischen terrestrischen und aquatischen Ökosystemen (also zwischen Systemen auf dem Land und Systemen unter Wasser).

Die Größe eines Ökosystems ist zunächst nicht festgelegt; was als Ökosystem definiert wird, liegt ganz in der Bemessung durch den Betrachter. Ein bekanntes Beispiel ist der Vergleich eines Baumstumpfs mit einem Wald: sowohl der Baumstumpf als auch der Wald, in dem der Baumstumpf steht, können als Ökosystem verstanden werden.

Drei Eigenschaften haben alle Ökosysteme gemeinsam: Sie sind offen, dynamisch und komplex. Die Offenheit eines Ökosystems bedeutet, dass es zu einem Austausch zwischen verschiedenen Ökosystemen kommen kann. Das bedeutet u.a., dass sich Lebewesen zwischen ihnen bewegen können. Wanderfische sind hier ein gutes Beispiel: Sie wechseln zum Laichen, also dem Ablegen ihrer Eier, den Lebensraum. So schwimmen Lachse aus dem Meer stromaufwärts, da die Jungfische andere Bedürfnisse haben als die ausgewachsenen Lachse. Offenheit bedeutet aber auch, dass die Grenzen zweier Ökosysteme fließend verlaufen und meist nicht genau bestimmbar sind. Wechseln Tiere das Ökosystem, hat das auch Einfluss auf den Stoffkreislauf (s.u.).

Ökosysteme sind dynamisch, da sie ständigen Einflüssen von innen oder außen ausgesetzt sind. Wenn diese zu stark sind, bringen sie das Ökosystem aus dem Gleichgewicht. Gibt es nn Hp Elbsandsteingeb Eisszapfenz.B. zu viele Pflanzen in einem See, steht nicht genügend Sauerstoff für alle Lebewesen zur Verfügung und der See „kippt um“, d.h. der Großteil der Lebewesen verendet. Dieser Mangel an Sauerstoff kann auch vom Menschen verursacht sein, wenn z. B. künstliche Nahrung zugeführt wird. Denn so entsteht langsam ein ungleiches Verhältnis zwischen Lebewesen und Sauerstoffvorkommen im See. Kommt an einem kritischen Punkt z.B. warmes Wetter hinzu, kommt es dann zum Umkippen des Sees.

Schließlich sind Ökosysteme komplex, denn in ihnen gibt es nicht nur geradlinige Wirkungsketten, sondern Wirkungsnetze und Kreisläufe, die stark miteinander interagieren. Verändert sich eine Komponente (z.B. geringere Sonneneinstrahlung), hat das Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem. Diese Eigenschaft verdeutlicht auch, warum die Dynamik eines Ökosystems so groß ist und so starke Auswirkungen hat.

Jedes Ökosystem zeichnet sich durch seinen eigenen Stoffkreislauf aus. Selbst zwischen Ökosystemen der gleichen Art, wie beispielsweise zwei Flüssen, finden sich zahlreiche Unterschiede. Das kommt vor allem durch die unterschiedlichen abiotischen Faktoren (also Wind, Sonne, Boden,…) zustande. In einem Stoffkreislauf gibt es drei Arten von Lebewesen: Produzenten, Konsumenten und Destruenten. Produzenten sind Vertreter der Pflanzenwelt wie Algen, die durch ihr Wachstum organisches Material (z.B. ihre Blätter) und Sauerstoff produzieren. Dieses organische Material wird von Tieren gefressen, den primären Konsumenten. Primäre Konsumenten sind Tiere, die überwiegend Pflanzen fressen, z.B. Schnecken, kleine Fische und Insekten.

Sekundäre Konsumenten in Gewässern sind wiederum Fleischfresser wie Fische, Störche und Schildkröten. Sterben Konsumenten oder Produzenten ab, werden sie von den Destruenten zersetzt. In Gewässern sind das zumeist Bakterien, die auch mit sehr wenig Sauerstoff auskommen. Sie verwandeln das organische Material in anorganische Stoffe, die Produzenten als Nahrung benötigen. Weil Produzenten, Konsumenten und Destruenten zum Überleben voneinander abhängig sind, entwickelt sich ein stabiles System des Gebens und Nehmens.