Der Kreislauf des Wassers

Der Wasserkreislauf wird oft als Grundlage des Lebens auf der Erde bezeichnet. Damit hat man nicht ganz Unrecht – denn er verwandelt Salzwasser in das lebensnotwendige Süßwasser.

Jährlich gibt es etwa 35.000 Kubikkilometer Wasser, die als Niederschlag auf dem Festland ankommen als dort verdunsten – Wasser, dass den Weltmeeren in Form von Verdunstung entzogen wurde und später über die Flüsse wieder zurückkehrt.

Der Wasserkreislauf umfasst alle Wasserressourcen unserer Erde, ihm kann kein Wasser entnommen oder hinzugeführt werden. Das ist eine entscheidende Tatsache – denn das bedeutet, dass unsere Wasserressourcen begrenzt sind und es an vielen Orten erheblichen Wassermangel gibt.

Die Ozeane sind die größten Wasserspeicher unserer Erde – sie bedecken fast ¾ der Erdoberfläche. Deswegen kann Wasser dort großflächig verdunsten, wenn es von der Sonne erwärmt wird. Aber auch auf dem Land verdunstet Wasser, z. B. in Seen oder Flüssen. Durch Verdunstung entsteht aus dem flüssigen Wasser Wasserdampf, der nach oben Richtung Atmosphäre getragen wird. Dort ist es kälter als am Meer und der Wasserdampf kondensiert, d. h. er wird zu Wassertropfen, bei noch größerer Kälte sogar zu Schneeflocken. So bilden sich Wolken, die vom Wind Richtung Festland getrieben werden.

Wenn die Wolken gesättigt sind, also kein Wasser mehr aufnehmen können, kommt es zu Niederschlag. Je nach Temperatur kann das Regen, Schnee oder Hagel sein. Wenn der Niederschlag auf ein Gewässer trifft, wird er wieder in die Ozeane getragen oder verdunstet auf dem Weg dorthin. Fällt der Niederschlag auf Land, versickert das Wasser und gelangt ins Grundwasser. Das Grundwasser kann als Quelle an die Erdoberfläche kommen oder unter der Erde bleiben. Menschen zapfen das Grundwasser auch an, um an Wasser zum Trinken oder für die Hygiene zu gelangen. Ist das Wasser schließlich wieder im Ozean angekommen, verdunstet es wieder und der Kreislauf beginnt von vorn.

Im globalen Wasserkreislauf verdunsten jährlich ca. 500.000 Kubikkilometer Wasser – und kommen als Niederschlag wieder auf die Erde. Man unterscheidet hier in einen „kleinen“ und einen „großen“ Wasserkreislauf. Diese zwei Kreisläufe unterscheiden sich in ihrer Ausprägung. Der große Wasserkreislauf beschreibt den Austausch von Wasser zwischen den Ozeanen und den Kontinenten und wirkt über mehrere Längen- oder Breitengrade. Kleine Wasserkreisläufe sind eher lokal und betreffen die Verdunstung und den Niederschlag in einem geographisch eng begrenzten Gebiet. Zwischen den Wasserkreisläufen unterschiedlicher Gegenden gibt es große Unterschiede, z.B. was die Menge des bewegten Wasser oder die Zeit der stärksten Niederschläge betrifft.